Marienstiftsgemeinde Lich

Kantorei

Die MARIENSTIFTSKANTOREI feierte 2006 ihr 125-jähriges Bestehen. Seit Jahren beschäftigt sie sich mit der Aufführung bedeutender Oratorien und hat sich einen hervorragenden Ruf auch über die Grenzen Lichs hinaus aufgebaut. In der Vergangenheit kamen Werke unterschiedlicher Epochen und Couleurs zu Gehör, wie z.B. „Messias“ von Händel, „Weihnachtsoratorium“ von Bach, „Schöpfung“ von Haydn, „Requiem“ oder „c-moll-Messe“ von Mozart oder „König David“ von Honegger, sowie das „Deutsche Requiem“ von Brahms.

Im Jubiläumsjahr wurde das für die Kantorei komponierte Oratorium „Der reiche Mann und der arme Lazarus“ von Hans Georg Bertram nochmals aufgeführt, wobei die moderne Tonsprache, die raffinierten rhythmischen Passagen, sowie die den ganzen Kirchenraum auslotende Klanggestalt bestachen.

Große Erfolge feierte die Marienstiftskantorei mit den Oratorien „Paulus“ und „Elias“ von Mendelssohn. Wobei besonders die musikalische und menschliche Größe des Bassisten Peter Lika faszinierten, der zusammen mit Marienstiftskantor Christof Becker eine mitreißend stimmige Interpretation darbrachte.

Eine der Highlights war die Aufführung von Haydns Schöpfung mit dem bekannten Tenor Hans Peter Blochwitz und der fantastischen Schweizer Sopranistin Maya Boog. Die in einer vor Emotionalität berstenden Aufführung begeisterte das Publikum nachhaltig.

Neue Interpretationsansätze konnten die Besucher in Bachs „Johannes-Passion“ erleben. Wobei Kantor Becker das Karlsruher Barockorchester nicht nur so eben „barock“ hinspielen ließ, sondern den tiefen emotionalen Gehalt verdeutlichte und plastisch rausarbeitete.

Einen besonderen Höhepunkt stellte zum 60-jährigen Kriegsende Frank Martins bedeutendes Werk „In terra pax“ dar. Faszinierende Klänge ließen die Besucher zutiefst beeindruckt das Streben nach Frieden miterleben. 
Wobei Schuberts Unvollendete Symphonie und Bernsteins „Chichester Psalms“ einen versöhnlichen Grundgedanken vermittelten. Hervorragend meisterte die Kantorei die rhythmischen Klippen und die hebräische Sprache.

Als großes Unterfangen kann man die Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium mit allen Teilen an einem Abend sehen. Prächtig disponiert konnte man die Kantorei mit dem Rhein-Main-Barockorchester erleben. Durch die Gesamtaufführung wurde die verknüpfende theologische Aussage im ganzen Werk umso deutlicher. Beglückt waren alle Beteiligten, sowie die Zuhörer nach dieser großartigen Leistung.

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